Wanderwege
Beschreibung zum Mühlenweg
Der Mühlenweg im Steinachtal wird zurecht als einer der schönsten Rundwanderwege, nicht nur des Frankenwaldes, sondern in ganz Deutschland bezeichnet und erfreut sich seit seiner Eröffnung im Jahre 1977 immer größerer Beliebtheit. Nicht von ungefähr wird er der grüne Pfad des Frankenwaldes genannt, führt er doch auf einer Strecke von 18 km meist durch eine unberührte, romantische Landschaft.
In Form eines Ovals folgt der beliebte Wanderwegimmer dem Verlauf der Gewässer Schlackenmühlbach, Rauschbach, Steinach, Großer Rehbach und Vollaufbach. Fließen diese Bäche in ihrem Oberlauf noch recht gemächlich in breiten Talwannen dahin, so nimmt ihr Gefälle nach Südwesten immer mehr zu und die steilen Talhänge rücken immer näher an ihr Ufer.
Die ersten Siedlungen in dieser Region entstanden wahrscheinlich vom 10. bis zum 12. Jahrhundert auf den Rodungen der Hochfläche. Leben kehrte hier ein, als wegen des Erzreichtumes des "Nortwaldes" Hochöfen und Schmelzhütten angelegt wurden und jedes Dorf seine Mühle bekam. Schon die kleinsten Wasserläufe waren wichtig für die Bevölkerung, denn die Mühlen waren notwendig für die Versorgung von Mensch und Tier. Der Weg von den Bauerndörfern dorthin war wegen der ungünstigen Gelände- und Witterungsverhältnisse meist sehr beschwerlich.
Heute dreht sich leider kein Mühlrad mehr, doch kann der Wanderer in der Waldeinsamkeit an den teilweise liebevoll restaurierten Gebäuden etwas von der viel besungenen Mühlenromantik nachempfinden. Den 18 km langen Rundwanderung, der mit einem stilisierten grünen Mühlenrad gekennzeichnet ist, kann man in 5 bis 6 Stunden von jedem beliebigen Punkt aus mühelos bewältigen. In den tiefeingeschnittenen, verkehrsfreien Tälern reihen sich 11 ehemalige Mühlen, und ein sich noch in Betrieb befindliches Hammerwerk, wie stille Oasen aneinander. Auf dem beschaulichen Rundwanderweg kommt man durch eine unberührte, romantische Landschaft mit verschiedenen Typen. Man durchwandert die Ausläufer der Gneismasse und die Randschieferzonen des südlichen Frankenwaldes mit ihren wellig, bewegten Fluren und weiten Rundblicken genau so, wie die Diabasregion des Steinachtales mit ihren steilen, waldbedeckten Hängen und lauschigen Gründen.
Der traditionelle Ausgangspunkt der Wanderung ist Buckenreuth. Es ist ein typisches Waldhufendorf in einer geschützter Quellmuldenlage, dass nach einem fränkischen Siedler namens "Bucko" benannt wurde. Nach ca. 2 km erreicht man als erste Mühle die Schübelsmühle, die 1488 erstmals erwähnt wurde. Nach der Einstellung des Mahlbetriebes im Jahre 1936 ist sie heute im Besitz von Erika Zuleeg, die sie liebevoll restaurierte und so vor dem Verfall rettete. Auf herrlichen Waldwegen geht es weiter zur Petersmühle, deren Mühlengebäude 1972 abgebrochen wurde und jetzt als Teilruine da steht. Als nächstes erreicht man die Schlackenmühle, die 1931 abbrannte und im alten Stil wieder neu errichtet wurde. Bach abwärts kommt man auf dem am Hang verlaufenden Waldweg zur 1,2 km entfernten Papiermühle. Hier wurde 1880 Goldpapier und Pappe hergestellt. Das erhalten gebliebene steinerne Wappen an der Hauswand stimmte mit dem Wasserzeichen des Schriebpapiers von damals überein. Wo der Rauschbach in den Großen Rehbach mündet ist mit 415 mü. NN der tiefste Punkt der Wanderung erreicht. Von hier ausempfiehlt sich ein Abstecher zur nahen Steinachklamm gleich hinter der Neumühle, die einst ein bedeutendes Sägewerk war. Auf der Talstraße zurück erreicht man die Hübnersmühle. Hier bietet sich dem Wanderer eine besonders reiche Flora mit z. B. drei verschiedenen Arten der Flockenblume (Wiesen, Perücken- und Skabiosenflockenblume). Nach einem knappen Kilometer bachaufwärts erreicht man den Guttenberger Hammer, in dem heute noch Werkzeuge für Land- und Forstwirtschaft hergestellt werden. Nach weiteren 400 m gelangt man zur Kleinrehmühle, die heute eine beliebte Wandereinkehr beherbergt. Während zur Mehltaumühle und zur Großrehmühle jeweils kurze Abzweige führen, erreicht man auf gradem Weg die Vollaufmühle, die bis ins Jahr 1976 noch als Getreidemühle und Brotbackstube diente. Über die Mesethmühle, an deren Türfassung die Jahreszahl 1525 eingemeißelt ist, erreicht man auf einem alten Wallfahrerweg nach der Ortschaft Schlockenau mit 676 m ü. NN den höchsten Punkt der Wanderung. Von hier aus geht es an einer Wegkapelle vorbei bergabwärts zurück zum Ausgangspunkt Buckenreuth. In der Wandereinkehr der Familien Ott/Thierauf kann man einen schönen Wandertag bei mitgebrachten Speisen und Getränken, die vor Ort erworben werden können, gemütlich ausklingen lassen.
Hartmut Fischer
Wanderwegenetz des Frankenwaldvereins
Mit seinen Ortsgruppen Helmbrechts, Enchenreuth und Wüstenselbitz pflegt der Frankenwaldverein ein interessantes und abwechslungsreiches Wegenetz rund um Helmbrechts.
Auf Touren wie dem Helmbrecht-Weg, dem Querkela-Weg oder auch dem Brücklasteich-Weg können Sie die malerische Landschaft und die unberührte Natur vor den Toren des Frankenwaldes entdecken und genießen.
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